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Michelangelo

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Falls Sie Interesse an einer Präsentation von Werken aus dem Galerieprogramm in Ihren Büro- oder Kanzleiräumen oder an einem anderen geeigneten Ort haben, stelle ich gerne eine Auswahl zusammen.
Im Fokus #5:
GERHARD KUBASSA im Atelier und in der Kunstgießerei
"Space is the breath of art", Frank Lloyd Wright
Mit dem englischen Wort space lässt sich gut zusammenfassen, worum es Gerhard Kubassa in seiner Kunst geht:
primär um Zwischenräume, die er findet oder schafft, um Lücken, die er füllt, um Platz, der gewonnen wird. Aber auch um reale Räume, die etwa in seinen Collagen gezeigt werden. Und um Freiräume, die er sich für oder durch seine Kreativität schafft.
Es geht um Raumerweiterungen und -empfindungen und um die Erweiterung von Formen. Letztere schafft er, indem er Teile ausschneidet und sie dann nach außen hin auf dem Blatt ergänzt. Somit geht nichts von der ursprünglichen Fläche verloren, aber eine zusätzliche Konturlinie wird gewonnen (siehe Atelieraufnahme mit den blauen Papierarbeiten).
Das Blatt "Tor" ist ein gutes Beispiel aus dieser Serie.
Gerhard Kubassa spielt mit dem Wechsel von der Zwei- zur Dreidimensionalität; mit einfachen zeichnerischen Mitteln suggeriert er zusätzliche Tiefe.
Die zweiteilige Bronze "Einsicht" (Insight) aus der Serie "Koordinatensysteme" ist ein Verweis auf die drei Achsen des Koordinatensystems. Beide Elemente lassen sich variabel positionieren und schaffen Zwischenräume.
Die große Serie "between" ist von solchen Zwischenräumen geprägt. Aus Schwunglinien, die schon früh das Werk des Künstlers geprägt haben, werden Schwungschnitte. Interessante Fotografien - auch aus Kunst- und Architekturbüchern - werden durch diese spannende Technik in der Mitte geteilt und verschoben. Die so entstandene freie Fläche füllt und erweitert Gerhard Kubassa mit gezeichneten Gebilden, die aus dem Zwischenraum zu drängen scheinen und somit eine Verdoppelung des Bildmotivs suggerieren.
Immer auf der Suche nach neuen Variationen von Schnitt und Zeichnung für eine bestmögliche Wirkung sind in den letzten Jahren zahlreiche Werke der Serie entstanden. "Was mich fasziniert sind die Körper, die entstehen und die Verdopplung des Hintergrundes. Wie wenig benötigt doch das Auge, um sich den Rest vorzustellen. [...] Teilweise werden die Räume zum Körper, teilweise werden die Zwischenräume zum Körper vor dem Hintergrund." (G. Kubassa)
Die zweiteiligen Holzskulpturen ("Cubeform", "Eins" und "Leiter") folgen auch diesem Prinzip. Aus dem Schwungschnitt wird allerdings ein Drehschnitt. Während die geraden Flächen des Holzes schwarz lackiert sind, zeigen die jeweiligen Schnittflächen noch ihre Holzmaserung.
Gerade die Arbeit mit Holz verweist auf die Vorliebe des Künstlers für das Organische, Gewachsene. Zweige und die Y-Form der Astgabeln inspirieren Gerhard Kubassa schon lange zu zahlreichen Werken. Auch die Einblicke in sein Atelier, das sich bei Mürzzuschlag in der Steiermark befindet, zeigen dies. Für seine Serie "growing bodies", die ihn schon sehr lange beschäftigt und die er jetzt auch im Alugussverfahren umsetzen möchte, nehmen gebogene Äste die Form von Gesichtern oder Körpern an.
So ergab sich für mich vor dem Besuch im Atelier noch die Gelegenheit, den Künstler bei dieser Arbeit mit der Kamera zu begleiten.
In der Kunstgießerei Feiner im niederösterreichischen Wartmannstätten konnte ich den Prozess vom Ausfräsen des vorbereiteten Motivs bis zum fertigen Aluguss kennenlernen. Ein paar Aufnahmen zeigen Gerhard Kubassa bei dieser Arbeit, mehr dazu wird am 26. August beim "GUSSFEST" in der Kunstgießerei Feiner (ehemals Kunstguss Wagner) zu sehen sein.
Weitere Informationen zu dieser Veranstaltung folgen demnächst.
Michaela Seif
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Im Fokus #4:
ILONA RAINER-PRANTER im Atelier
Es fühlt sich so an, als versuchte ich mit einer überdimensional großen, aufgeblasenen Hand etwas Feines, fast verschwindend Zartes zu ergreifen und zur selben Zeit, mit einer anderen, filigranen, zierlichen Hand etwas Riesiges, Wulstiges, Fettes, Davonwälzendes zu erhaschen.
Es ist eine ständige Suche, nach Darstellung, nach Inhalt, nach Erfüllung, nach Wert. "Wo ist der Anfang, wo der Ausgang und wo finde ich mich selbst wieder?"
Ilona Rainer-Pranter
Drei Sätze und ein Fragezeichen ....
Genug, um zu verstehen, dass es gar nicht um das Verstehen geht. Aber viel mehr um das Sehen, Fühlen, Assoziieren. Um die Fragen.
Und dass sich Ilona Rainer-Pranter irgendwo an einem bestimmten oder unbestimmten Punkt auf ihrer Reise zu sich selbst befindet, die ihren Anfang in der Hochpustertaler Bergwelt genommen und über Linz nach Wien geführt hat.
Aus ihrer Osttiroler Heimat hat sie vor allem die reiche Formensprache von (Gebirgs)Landschaft und Architektur mitgebracht; hat sie abstrahiert, transformiert, erweitert. Im Laufe der Jahre wurden ihre Bilder noch dichter, intensiver, nun auch bunter. Die zarte, pastellige Farbpalette wurde ergänzt durch kräftiges Rot, Gelb, Blau oder die ganz dunklen Töne von Grün oder Blau.
Die Künstlerin collagiert und verwendet neben den Ölfarben gerne Buntstifte, um grafische Akzente zu setzen. Besonders beeindruckend finde ich ihre großflächigen temporären Wandzeichnungen. Oder die oft recht komplexen Arbeiten auf Papier in unterschiedlichen Formaten, wie sie auch in dieser Präsentation vorgestellt werden - gemeinsam mit den neuesten Leinwandbildern, die sich zum Teil seit meinem letzten Atelierbesuch noch stark verändert haben.
Michaela Seif
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Im Fokus #3:
BIRGIT ZINNER im Atelier
Gleich zwei unterschiedliche Ateliers sind nötig, damit Birgit Zinner ihre aufwendig gefertigten Holzobjekte schneiden und anschließend farbig gestalten kann. Während der Arbeit mit der Stichsäge fällt reichlich Staub an; der Auftrag der Acrylfarbe jedoch benötigt eine saubere Umgebung.
Das Atelier im 5. Wiener Gemeindebezirk bietet ihr Platz fürs Entwerfen, Lackieren, Montieren ihrer Werke, aber auch fürs Präsentieren und Lagern der zahlreichen und teils recht großformatigen und vielfach dreidimensionalen Arbeiten.
Und genau in diesem Atelier besuche ich sie besonders gerne und war auch neulich wieder Gast, wo mir die Künstlerin gleich von der herausfordernden Arbeit mit Aluplatten erzählt hat, aus denen sie anlässlich eines größeren Projektes drei Monate lang ihre Objekte geschnitten, geschweißt, gebogen und lackiert hat.
Birgit Zinner stammt aus dem westlichen Niederösterreich, lebt jedoch schon lange in Wien. Bereits seit 1986 arbeitet sie daran, ihre Werkserien, die als Teile eines sehr großen Gesamtkonzepts zu verstehen sind, in den so genannten "Overviews" auch visuell darzustellen.
Serien gibt es mittlerweile sehr viele, mit der letzten, den so genannten "Kelas" hat sich die Künstlerin schließlich auch einmal die Biegsamkeit von Aluminiumteilen zunutze gemacht.
Mein persönliches Lieblingsstück im Atelier ist das große, vielschichtige und auf einem blauen Eisenrahmen positionierte Holz-Objekt "Der Floh", dessen Inneres auch einige Spiegelelemente enthält. Jetzt durfte ich es wieder einmal im Atelier bewunden, denn bereits vor einigen Jahren war es in einer meiner Ausstellungen zu sehen.
Der Reichtum an Formen und Farben sind neben der hohen handwerklichen Qualität ganz charakteristisch für die Werke von Birgit Zinner. Sie ergänzen einander, aber jedes einzelne Objekt, egal wie klein oder groß es geworden ist, trägt sein eigenes Wesen. Unverwechselbar und doch wieder Teil eines großen Ganzen, in das sich auch die Künstlerin selbst einfügt und bisweilen den Eindruck vermittelt, mit ihrer Kunst zu einer großen Inszenierung zu verschmelzen.
In ihrerer letzten Publikation "Kunst mit Wesen" schreibt Birgit Zinner: "Mein Kunstwerk ist ein Wesen, das von mir als Künstlerin manisch mit unterschiedlichen Materialien, Schweiß, Wissen, Geschick, Gefühlen und Gedanken, Berechnungen, Formen, Fehlern usw. angefüttert wird und das, obwohl eine innige Beziehung besteht, dennoch nicht entschlüsselbar und fassbar ist." Sie betont weiters die Wichtigkeit von Widersprüchen und unterschiedlichen Perspektiven, die Berücksichtigung von Einflüssen auf das Kunstwerk. "Mein Kunstwerk tritt in Kontakt, in Beziehung, verändert sich, ist lebendig."
Michaela Seif
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