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Kunst hat die Aufgabe wachzuhalten,

was für uns Menschen so von Bedeutung und notwendig ist.

Michelangelo

 

Neuer Galeriename, neues Logo seit Oktober 2021!

Neue Domain: www.galeriemichaelaseif.at

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INFOS zur Online-Galerie:

Durch Anklicken des jeweils größeren Bildes der Galerie können Sie die Werke in Vollansicht sehen und erhalten weitere Infos.

Bei Kaufinteresse ist eine Besichtigung dieser oder anderer Werke der KünstlerInnen möglich.

Anfragen dazu bitte unter: michaela.seif@gmx.at

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Falls Sie Interesse an einer Präsentation von Werken aus dem Galerieprogramm in Ihren Büro- oder Kanzleiräumen oder an einem anderen geeigneten Ort haben, stelle ich gerne eine Auswahl zusammen.

Im Fokus #4:

ILONA RAINER-PRANTER im Atelier

Es fühlt sich so an, als versuchte ich mit einer überdimensional großen, aufgeblasenen Hand etwas Feines, fast verschwindend Zartes zu ergreifen und zur selben Zeit, mit einer anderen, filigranen, zierlichen Hand etwas Riesiges, Wulstiges, Fettes, Davonwälzendes zu erhaschen.

Es ist eine ständige Suche, nach Darstellung, nach Inhalt, nach Erfüllung, nach Wert. "Wo ist der Anfang, wo der Ausgang und wo finde ich mich selbst wieder?"

Ilona Rainer-Pranter

Drei Sätze und ein Fragezeichen ....

Genug, um zu verstehen, dass es gar nicht um das Verstehen geht. Aber viel mehr um das Sehen, Fühlen, Assoziieren. Um die Fragen.

Und dass sich Ilona Rainer-Pranter irgendwo an einem bestimmten oder unbestimmten Punkt auf ihrer Reise zu sich selbst befindet, die ihren Anfang in der Hochpustertaler Bergwelt genommen und über Linz nach Wien geführt hat.

Aus ihrer Osttiroler Heimat hat sie vor allem die reiche Formensprache von (Gebirgs)Landschaft und Architektur mitgebracht; hat sie abstrahiert, transformiert, erweitert. Im Laufe der Jahre wurden ihre Bilder noch dichter, intensiver, nun auch bunter. Die zarte, pastellige Farbpalette wurde ergänzt durch kräftiges Rot, Gelb, Blau oder die ganz dunklen Töne von Grün oder Blau.

Die Künstlerin collagiert und verwendet neben den Ölfarben gerne Buntstifte, um grafische Akzente zu setzen. Besonders beeindruckend finde ich ihre großflächigen temporären Wandzeichnungen. Oder die oft recht komplexen Arbeiten auf Papier in unterschiedlichen Formaten, wie sie auch in dieser Präsentation vorgestellt werden - gemeinsam mit den neuesten Leinwandbildern, die sich zum Teil seit meinem letzten Atelierbesuch noch stark verändert haben.

Michaela Seif

Zur besseren Darstellung und für weitere Informationen klicken Sie bitte die jeweiligen Bilder an!

Im Fokus #3:

BIRGIT ZINNER im Atelier

Gleich zwei unterschiedliche Ateliers sind nötig, damit Birgit Zinner ihre aufwendig gefertigten Holzobjekte schneiden und anschließend farbig gestalten kann. Während der Arbeit mit der Stichsäge fällt reichlich Staub an; der Auftrag der Acrylfarbe jedoch benötigt eine saubere Umgebung.

Das Atelier im 5. Wiener Gemeindebezirk bietet ihr Platz fürs Entwerfen, Lackieren, Montieren ihrer Werke, aber auch fürs Präsentieren und Lagern der zahlreichen und teils recht großformatigen und vielfach dreidimensionalen Arbeiten.

Und genau in diesem Atelier besuche ich sie besonders gerne und war auch neulich wieder Gast, wo mir die Künstlerin gleich von der herausfordernden Arbeit mit Aluplatten erzählt hat, aus denen sie anlässlich eines größeren Projektes drei Monate lang ihre Objekte geschnitten, geschweißt, gebogen und lackiert hat.

Birgit Zinner stammt aus dem westlichen Niederösterreich, lebt jedoch schon lange in Wien. Bereits seit 1986 arbeitet sie daran, ihre  Werkserien, die als Teile eines sehr großen Gesamtkonzepts zu verstehen sind, in den so genannten "Overviews" auch visuell darzustellen.

Serien gibt es mittlerweile sehr viele, mit der letzten, den so genannten "Kelas" hat sich die Künstlerin schließlich auch einmal die Biegsamkeit von Aluminiumteilen zunutze gemacht.

Mein persönliches Lieblingsstück im Atelier ist das große, vielschichtige und auf einem blauen Eisenrahmen positionierte Holz-Objekt "Der Floh", dessen Inneres auch einige Spiegelelemente enthält. Jetzt durfte ich es wieder einmal im Atelier bewunden, denn bereits vor einigen Jahren war es in einer meiner Ausstellungen zu sehen.

Der Reichtum an Formen und Farben sind neben der hohen handwerklichen Qualität ganz charakteristisch für die Werke von Birgit Zinner. Sie ergänzen einander, aber jedes einzelne Objekt, egal wie klein oder groß es geworden ist, trägt sein eigenes Wesen. Unverwechselbar und doch wieder Teil eines großen Ganzen, in das sich auch die Künstlerin selbst einfügt und bisweilen den Eindruck vermittelt, mit ihrer Kunst zu einer großen Inszenierung zu verschmelzen.

In ihrerer letzten Publikation "Kunst mit Wesen" schreibt Birgit Zinner: "Mein Kunstwerk ist ein Wesen, das von mir als Künstlerin manisch mit unterschiedlichen Materialien, Schweiß, Wissen, Geschick, Gefühlen und Gedanken, Berechnungen, Formen, Fehlern usw. angefüttert wird und das, obwohl eine innige Beziehung besteht, dennoch nicht entschlüsselbar und fassbar ist." Sie betont weiters die Wichtigkeit von Widersprüchen und unterschiedlichen Perspektiven, die Berücksichtigung von Einflüssen auf das Kunstwerk. "Mein Kunstwerk tritt in Kontakt, in Beziehung, verändert sich, ist lebendig."

 

Michaela Seif

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Im Fokus #2:

LIDIA FIABANE im Atelier

In Wien-Landstraße befindet sich das Atelier von Lidia Fiabane. Die aus dem norditalienischen Belluno stammende Künstlerin ist nach wie vor  stark mit ihrer Heimat verbunden und beteiligt sich immer wieder vor allem in Italien an zahlreichen Projekten.

Basierend auf ihren Studien der Architektur, Kunstgeschichte und Literatur arbeitet sie an sehr umfassenden und prozesshaft angelegten Werkserien. Ihrem Interesse für Sprache(n), für Kommunikation, sowie für typische Verhaltensweisen, Klischees und Rollenbilder verleiht sie Ausdruck, aber sehr subtil und meist auch erfrischend ironisch.

'Im Anfang war das Bild'.….. und das Bild, das vorhanden war, wurde dann ver-rückt.

Auf diese Art beginnen alle meine Projekte, das Ver-rücken ist der erste Schritt und gleichzeitig der gemeinsame Nenner. (Lidia Fiabane)

Was bei oberflächlicher Betrachtung der Werke so leicht, beinahe unbeschwert wirkt - nicht zuletzt durch die Verwendung von Transparentpapier, wie es die Künstlerin von der Architekturzeichnung kennt - gleicht einem Spiel, dem das "Ver-rücken" von Objekten und Personen zugrunde liegt. Und es beginnt damit, dass Lidia Fiabane Bilder von Personen und Objekten aus ihrem jeweils ursprünglichen Kontext löst und neue Zusammenhänge oder Gegensatzpaare definiert.

Die große und als aufwendiges interaktives Projekt angelegte Werkserie "Solitario", vor der die Künstlerin auf einem der Atelierbilder zu sehen ist, basiert auf Abbildungen zahlreicher einzelner Personen, die ursprünglich zufällig auf diversen Fotos zu sehen waren. Stark verkleinert und relativ dicht nebeneinander stehend findet man sie nun auf den hier gezeigten Objekten der Serie "FATA MORGANA Alltagsvariationen" wieder.

In den Collagen "Greetings from Italy" wird zusammengefügt, was im Grunde unmöglich ist, aber so wunderbar passt. Berninis Marmorbüste "anima beata", die "fromme Seele" mit ihrem verklärten, himmelwärts gerichteten Blick, der nun "korrigiert" werden soll, gehört zu den neuesten Bildern dieser fortlaufenden Serie.

"Caramelle" heißt das aktuellste Projekt und erinnert an die bunten Süßigkeiten, die Lidia Fiabane noch aus ihrer Kindheit kennt. Sie werden über den Bildgrund verteilt, kreisförmig um Figuren angeordnet, fügen sich auch zu Gebilden zusammen, die durch Zupfen - eine, wie die Künstlerin meint "weibliche Geste" - veränderbar sind, während andere Gebilde - dem Klischee entsprechend - durch männliche Kraft bewegt oder hoch gehoben werden können. Und manchmal bekommt man den Eindruck, dass Alles irgendwie mit Allem vernetzt und verbunden sein könnte, wie im ganz neuen und derzeit einzigen roten Bild dieser Werkserie.

 

Michaela Seif

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